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Männer verzaubern mit Charme und Gesang

19.05.2025 18:04 von MGV Liederkranz 1905 e.V. Neudorf (Kommentare: 0)

Von Schubert bis Toto: Drei Chöre sorgen in Graben-Neudorf für musikalischen Hochgenuss

Foto: Werner Breitenstein
Foto: Werner Breitenstein

Men’s Charm lautete der Titel eines besonderen Chorkonzerts, das der Männerchor des Gesangvereins Liederkranz Neudorf am Samstagabend seinen zahlreichen Gästen aus nah und fern präsentierte. Überdies wirkten der Männerchor Münzesheim sowie das Vokalensemble Cantus Omnibus mit.

Insgesamt 77 Männer boten ein zweieinhalbstündiges Programm, das mit 23 Liedern in sieben verschiedenen Sprachen den ganzen Facettenreichtum des Männergesangs zeigte und von dem Publikum in der voll besetzten Aula der Pestalozzi-Schule Graben-Neudorf frenetisch gefeiert wurde.

Die musikalische Verantwortung des Abends lag bei Andreas Burghardt, souveräner Leiter der beiden Männerchöre und Mitsänger bei Cantus Omnibus. Er begleitete seine Chöre bisweilen auch einfühlsam und virtuos am Piano und arrangierte einige Stücke selbst. Den angekündigten Charme versprühte auch die Moderation der beiden Liederkranz-Sänger Felix Kistner und Christopher Werling. Alle drei Formationen überzeugten durch präzise Intonation, exakte Aussprache, ausdrucksstarke Dynamik sowie Ausgewogenheit der Stimmlagen.

Der Gastgeber eröffnete das Programm mit Frisch gesungen von Friedrich Silcher. Eine schwedische Komposition in Originalsprache, das zarte Maria aus Bernsteins Westside Story sowie ein humorvolles Stück von Max Raabe (Küssen kann man nicht alleine) zeugten von großer stilistischer Vielfalt.

Auch die Gäste aus Münzesheim spannten einen Bogen vom klassischen Silcher-Satz bis zur Moderne, vertreten durch den Rock-Poeten Heinz Rudolf Kunze (Dein ist mein ganzes Herz) und dem mitreißenden Hit der US-amerikanischen Rockband Toto aus den 80er Jahren Rosanna. Die beiden befreundeten Chöre beschlossen gemeinsam stimmgewaltig den ersten Teil mit, wie könnte es anders sein, dem selbstironischen Grönemeyer-Song Männer, effektvoll durch Gestik unterstrichen und um eine Zeile für Sänger erweitert: außen hart und mit Stimmen ganz weich, werden als Kind auf Gesang geeicht.

Nach der Pause begeisterte das Doppelquartett Cantus Omnibus durch reinen A-Cappella-Gesang auf höchstem Niveau und erntete dafür mehrfach Applaus im Stehen. Die kunstvollen Arrangements, gespickt mit überraschenden harmonischen und rhythmischen Wendungen, drückten dabei die unterschiedlichsten Stimmungen aus, wie Heiterkeit, Wehmut, Trauer und unbändige Lebensfreude.

Die acht jungen Männer sangen Werke von Schubert, Mendelssohn und Saint-Saens, Volksweisen aus Deutschland und Japan, ein atemberaubendes gälisches Lied sowie eine besondere Rarität: Eine zeitgenössische Vertonung eines Textes des Lyrikers Walther von der Vogelweide aus dem 12. Jahrhundert wurde stilecht auf Mittelhochdeutsch vorgetragen. Der Komponist und Mitsänger Jan-Hendrik Linßen kündigte es an als das älteste Lied der Welt. Zwei ruhige Abendlieder, von allen Mitwirkenden gemeinsam dargeboten, beschlossen den eindrucksvollen, vergnüglichen Abend. (BNN vom 19.05.2025 / Werner Breitenstein)

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